Bild: Djembés und Gitarre

Was ist Musiktherapie?

Bei der Musiktherapie handelt es sich um ein wissenschaftlich fundiertes psychotherapeutisches Verfahren. Damit grenzt sie sich methodisch von der Heil- und Sonderpädagogik sowie vom schulischen Musikunterricht bzw. der musikalischen Früherziehung ab. Grundsätzlich handelt es sich nicht (!) um ein Freizeit-, Wellness- oder esoterisches Angebot.

In der Musiktherapie wird Musik methodisch angewendet, um therapeutische Ziele zu erreichen. Die Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung psychischer und körperlicher Gesundheit stehen im Vordergrund.

Ziele können sein, eine Veränderung, Entwicklung, Stabilisierung oder Akzeptanz zu bewirken. Hier steht der ganze Mensch mit seinen Emotionen, seinen Gedanken, seinem Verhalten, seinen sozialen Beziehungen und seinem Körper im Mittelpunkt. Für weitere Informationen schauen Sie unter Therapieziele.

In der gezielten Anwendung von Musik lassen sich zwei Formen unterscheiden:
die aktive und die rezeptive Musiktherapie.

  • In der aktiven Musiktherapie musizieren wir aktiv auf den unterschiedlichen Instrumenten oder mit der eigenen Stimme.
  • Wenn ich rezeptiv mit Ihnen arbeite, steht das Hören von Musik im Vordergrund. Es kann also sein, dass wir gemeinsam Musik von CD hören oder Sie mir zuhören, während ich Musik mache.

In einer musiktherapeutischen Sitzung muss nicht zwingend die ganze Zeit musiziert werden:  das therapeutische Gespräch ist auch ein wichtiger Teil der Sitzungen; ebenso können Stille, Ruhe und Pausen integriert werden.
Einerseits findet die Kommunikation über das Musizieren statt, also nonverbal. Andererseits geht es auch darum, Erlebtes und Erfahrenes in Worte zu fassen.

Die Möglichkeit, in der Musiktherapie durch musikalische Dialoge und Interaktionen nonverbal zu kommunizieren und dabei emotionale Inhalte zu transportieren, unterscheidet die Musiktherapie von anderen Psychotherapien.
Der Informationsgehalt der Musik ist verglichen mit der Sprache näher am Bereich des menschlichen Gefühls.
Es besteht die Möglichkeit, Emotionen, Stimmungen, Wünsche, körperliche Erfahrungen und Unbewusstes zu aktivieren, auszudrücken und zu gestalten. „Unsagbares“ (sprachlich nicht oder schwer fassbares) kann durch das Musizieren aktiviert und kommuniziert werden.

Eine tragfähige Beziehung zwischen Klient und Therapeut ist Grundvoraussetzung jeglicher musiktherapeutischer Behandlung.
Je nach Indikation und Zielsetzung kann die Musiktherapie als Einzel- oder Gruppentherapie erfolgen.

In der Musiktherapie wird ein weitgefasster Musikbegriff gebraucht, der nicht nur tonale und komponierte Musik, sondern auch Geräusche, Klänge und freie Improvisationen umfasst. Hierbei stehen das Erleben und der Ausdruck im Vordergrund; es wird nicht nach Noten gespielt und es wird nicht zwischen richtig oder falsch musizieren unterschieden. Alle zur Verfügung stehenden Instrumente sind ohne musikalische Vorkenntnisse spielbar:

Eine Teilnahme an der Musiktherapie erfordert keine musikalischen Vorkenntnisse (weder theoretische, noch praktische)!

 

Referenzen: